NK OB Aumann: „Wir werben, wo immer es geht, fürs Handwerk“


Jörg Aumann lächelt

Jörg Aumann | Foto: © Alexa Kirsch

Jörg Aumann, neuer Oberbürgermeister der Stadt Neunkirchen und Schirmherr des Tags des Handwerks, ist von der Vielfalt des Handwerks beeindruckt. 
Der neue Oberbürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen über seine Eindrücke vom Tag des Handwerks, der erstmals in Neunkirchen stattfand und den Stellenwert des Handwerks für die Stadt.

DHB: Der Tag des Handwerks fand in diesem Jahr erstmals in Neunkirchen statt. Welches Fazit ziehen Sie aus Neunkircher Sicht?
Aumann: Generell finde ich handwerkliches Arbeiten faszinierend. Ich habe die Veranstaltung als sehr gelungen und rund empfunden. Falls die Möglichkeit besteht, würden wir zukünftig sehr gern wieder einmal als Gastgeber für den Tag des Handwerks auftreten.
 
DHB: Wie haben Sie den Tag des Handwerks persönlich empfunden?
Aumann: Das ging los mit dem rechtzeitigen Aufbau der attraktiven Zeltstadt, die im Vorfeld schon für eine gewisse Neugier seitens der Neunkircher und ihrer Besucher sorgte, reichte über den gelungenen, wirklich vielfältigen Innungs- Mix und die gute Betreuung seitens der Handwerkskammer vor Ort bis hin zu dem sehr ansprechenden, informativen Bühnenprogramm. Und das herrliche Sommerwetter war natürlich das i-Tüpfelchen.
 
DHB: Was hat Ihnen am besten gefallen?
Aumann: Das war tatsächlich die Vielfalt. Da gab es das klassische Handwerk – den Schuhmacher mit seinen Lederhäuten und Leisten, die Bildhauer mit dem Meißel am Stein, die Schreinergesellen, die diese nicht ganz einfache Holzkiste mit dem beweglichen runden Deckel hobeln und leimen mussten – genauso wie die neuen Technologien, etwa im Heizungs-/Elektro- Bereich, aber auch bei den Kfz-Mechanikern oder bei den Schreinern, die 3D-Drucker vorführten.
 
DHB: Welchen Stellenwert hat das Handwerk als Wirtschafts- und Gesellschaftsfaktor für Neunkirchen?
Aumann: Ohne Handwerk geht gar nichts. Als klassische Mittelstandsunternehmen kommt den Handwerksbetrieben in Neunkirchen nach wie vor ein hoher Stellenwert zu, auch wenn die Zahl der Betriebe zurückgeht und viele ausgeschriebene Stellen offen bleiben. Gesellschaftlich findet zum Glück langsam eine Rückbesinnung statt. Lange Zeit galt das Handwerk als Arbeitsplatz zweiter Wahl, dem man unbedingt eine universitäre Ausbildung vorzieht. Dabei ist Handwerk reich an Innovation und nährt darüber hinaus auch den, der es beherrscht. Was bei akademischen Abschlüssen nicht zwingend der Fall ist. Deshalb werben wir, wo immer es geht, fürs Handwerk.
 
DHB: Gibt es ein Handwerk, das Sie besonders sympathisch finden? Welches und warum?
Aumann: Das Maler- und Tapezierhandwerk. Zum einen weil Sauberkeit ein Grundbedürfnis vieler Menschen, und auch „innewenzisch“ eine Veränderung im Flur, im Wohnzimmer u.s.w. einfach mal der Seele gut tut. Zum anderen – und das ist aber wohl eher ein Zufall – weil ich einer großen Zahl der Neunkircher Betriebsinhaber persönlich kenne und sehr schätze.